Architekturgeschichte

Le Corbusier

Le Corbusier (1887-1965) gilt als einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Geboren als Charles-Édouard Jeanneret in der Schweiz, prägte er maßgeblich die moderne Architektur und Städteplanung. Le Corbusier war ein Pionier des Funktionalismus, der den Zweck eines Gebäudes in den Mittelpunkt stellte und ornamentale Verzierungen ablehnte. 

Hansjoerg Betschart Architektur | Le Corbusier Villa Savoye

Seine fünf Punkte für eine neue Architektur – Pilotis (Stützen), Dachgarten, freie Grundrissgestaltung, horizontale Fensterbänder und die freie Fassadengestaltung – revolutionierten das Bauwesen. Bekannte Werke sind die Villa Savoye (1929), ein Meisterwerk der Moderne, und das Unité d’Habitation in Marseille (1952), ein Wohnkomplex, der das Konzept des „Wohnens in der Höhe“ verkörperte. Sein Gebäude, das wie ein vertikales Dorf konzipiert war, sorgte zwar für kontroverse Diskussionen, prägt jedoch bis heute den Wohnungsbau nachhaltig.

Le Corbusiers Theorien gingen über die Architektur hinaus und umfassten auch soziale und städtebauliche Aspekte. Er entwarf idealisierte Stadtmodelle wie „La Ville Radieuse“, die auf Funktionalität und Effizienz ausgerichtet waren. „La Ville Radieuse“ blieb zwar unverwirklicht, öffnete Le Corbusier jedoch die Türen zu neuen städtebaulichen Projekten, darunter das bedeutende Vorhaben in Chandigarh, Indien.

Hansjoerg Betschart Architektur | Le Corbusier  Ronchamp

Le Corbusier war auch Maler und Theoretiker, er verfasste unzählige Bücher. Sein Werk zeigt eine tiefe Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft und strebt nach einer Synthese von Technik und menschlichem Wohlbefinden. Die von Charlotte Perriand, Pierre Jeanneret und Le Corbusier entworfenen Möbel werden bis heute von Cassina gefertigt und genießen nach wie vor großes Ansehen.

Alle Fotos von Hansjörg Betschart.